Außenraum siehe Innenraum-Außenraum
Okachimachi 180. 972
Akihabara 417. 246
Kanda 309. 391
Tokyo
984. 450
Shimbashi 641. 324
Hamatsucho 460. 780
Tamachi 463. 951
Shinagawa 732. 691
Bauordnung Gesetzliche Bestimmungen für den
Wohnungsbau (Dept. of Housing, 1951)
1-
Die Raumhöhe muß in
Schlaf- und DK-Zimmern mind. 2,30m betragen.
2-
Wegen der erhöhten
Erdbebengefährdung muß ein Sicherheitsabstand zum Nachbargebäude von 1m
eingehalten werden.
3-
Im Brandfall muß
mind. 4 Std. Feuerschutz zum Nachbargebäude gewährleistet sein.
4-
Der Fluchtweg von
allen Zimmern zum nächsten Fluchttreppenhaus darf nicht mehr als 60m betragen.
5-
Das Fluchttreppenhaus
darf im Abstand von 2m keine Öffnungen enthalten.
6-
Jede Wohnung muß über
zwei Fluchtwege verfügen.
7-
Die Gebäudeabschnitte
müssen mit feuerfesten Wänden getrennt sein.
8-
Das DK muß eine Mindestgröße von 7.5 qm (4 ½ Tatamis=
Yojohan) haben. (Öffentl. Whg.bau)
9-
Jede Wohnung sollte
über mind. 2 Zimmer verfügen, die eine Mindestgröße von 4, bzw. 6 Tatamis
haben. (Öffentl. Whg.bau)
10- Jeder Raum muß Stauraum für die Futons vorweisen, mind. 9%
der Gesamtfläche. (Öffentl. Whg.bau)
Bevölkerungsstruktur In
Tokyo sind 11.8% der Bevölkerung unter 15 J., 72.4% sind zwischen 15-64 J. und
15.8% über 65 J.. Bis 2050 wird die
65+Bevölkerung 33%, d.h. über das Doppelte betragen.
Blondie eine in Japan sehr
beliebte US-amerikanische Comic.Serie, die seit 1946 in den Zeitschriften
abgedruckt wird. Die Heldin Blondie ist eine amerikanische
Mittelschicht-Hausfrau, die mit ihrem Ehemann, der Angestellter ist, u. ihren
beiden Kindern in einem modernen, technisierten Heim samt PKW im Vorort einer
Großstadt wohnt. Blondie weckte in der jap. Bevölkerung der Nachkriegszeit ganz
konkrete Wünsche (Amerikanisierung).
Bodenpreise in Tokyo weltweit am Höchsten: pro qm 300.000-100.000.000
Yen (3.000-1.000.000 EUR/qm)
bunka jutaku (jp)
Reformwohnung der 20er und 30er Jahre.
1) traditionelles Hausmodell im jp. Stil mit westlichem Empfangszimmer
und modernem Innenflur. 2) Haus, das
(fast) ganz im westlichen Stil gebaut u. eingerichtet ist u. ein Wohnzimmer als
Mittelpunkt hat.
chumon (jp) Pufferzone od. Pufferraum zwischen Außenraum und Innenraum einer Minka in
schneereichen Gebieten. Schützte vor
Wind u. Schnee. Wurde auch „Matschraum“
genannt, weil man sich dort den Schnee abklopfte, bevor man in das Innere trat
u. dadurch der Boden matschig wurde.
Combini (jp) kleiner, ca. 100
qm großer convienience store, der an fast jeder Ecke japanischer Städte zu
finden ist und rund um die Uhr geöffnet ist.
Führt von frischen Fertigmahlzeiten, Grundnahrungsmitteln, Getränken und
Kosmetik über Einwegunterwäsche, alles was der japanische Stadtbewohner so
braucht. Außerdem gibt es Fax-,
Internet und Banking-Pools. In Tokyo ist das Combini-Netz so dicht, daß
-statistisch gesehen- jeder Einwohner Tokyos höchstens 5 min. vom nächsten
Combini-store entfernt wohnt. Combinis
sind vermehrt an Bahnstationen, in Mega-Zentren in den Stationen als sogenannte
Express-Combinis vorzufinden. Am
weitesten sind verbreitet sind in Tokyo Family Mart, 7-Eleven, Newdays, sunkus,
am pm, Ministop, Community Store und Daily Yamazaki.
Convienience
store (engl)
siehe combini
danchii (jp) Öffentlicher
Wohnungsbau, in Form v. urbanen u. suburbanen Wohnprojekten u.
Großwohnsiedlungen m. einem überwiegenden Teil an Mietwohnungen. Die Wohnblöcke in den danchii sind umgeben von
Grünflächen u. für die Bewohner werden Einkaufzentren, Spielplätze u.
Kulturzentren eingerichtet, was sie von den gewöhnlichen städtischen
Wohngebieten unterscheidet. Mit den
ersten danchii-Projekten in den 50er
Jahren entstand der äußerst populär gewordene 2DK-Grundriß.
dango (jp) etablierte
Kartelle der Baukonzerne (the big five), die vom Bauministerium Aufträge für
öffentl. Bauprojekte erhalten und deren überteuerte Angebote es ihnen
ermöglicht, 1-3% der Bausummen für politische Spenden aufzuwenden. Im Gegenzug fließt wieder Geld,
Beschäftigung u. neue Aufträge. Dies
führte dazu, daß Infrastrukturprojekte, wie Strassen, Brücken, Dämme und
Uferbefestigungen über das wirtschaftl. u. ökonomisch sinnvolle Maß hinaus
erstellt worden sind.
depato (jp) Kaufhaus, die
ersten depatos entstanden in der
meiji-Periode. Sie manifestieren sich
an großen Bahnhöfen (meist gehören die Kaufhäuser den Bahngesellschaften, wie
Seibu, Tokyu oder Odokyu) und übernehmen durch Museen, Ausstellungen, Showrooms,
Theater und Kino zunehmend eine kulturelle Rolle an und werden so zum
öffentlichen Raum.
Dichte In den 23 Bezirken
von Tokyo beträgt die Einwohner-Dichte 13.084 Pers./qkm (Stand2000).
Shinjuku-ku befindet sich mit 14.569 Pers./qkm an 9.Stelle der 23 Bezirke. Der Bezirk mit der höchsten Dichte ist
Nakano mit 19.273 Pers./qkm. Gebaute Dichte hat fast zwangsläufig auch eine
extreme Menschendichte zur Folge. Z.B.
entsteht um die Mega-Bahnhöfen von Tokyo nicht nur durch die
Gebäudedichte eine Extrem-Dichte, sondern auch durch die Menschendichte u. der
damit verbundenen Bewegungsdichte.
Distribution (lat.) 1)
Verteilung; 2) verallgemeinerte Funktion, die sich durch Erweiterung d.
mathematischen Funktionsbegriffes ergibt; 3) Summe aller Umgebungen, in denen
eine sprachl. Einheit vorkommt, im Gegensatz zu jenen, in denen sie nicht
erscheinen kann.
doma (jp) auch kamaya genannt; traditioneller Arbeits- u. Kochraum im Minka oder Manchiya, mit einem Erdfußboden u. dadurch niedriger als der
Wohnbereich (omoya). Gekocht wurde auf dem Boden.
Edo (jp) heutiges
Tokyo vor 1868. Wurde 1603 Hauptstadt
mit Beginn der Herrschaft von Tokugawa, der den Kaiserpalast von Kyoto nach Edo
verlegte. Der Palast wurde -im
Gegensatz zu Kyoto- in die Mitte der Stadt gelegt. Die Tempel wurden in Nord-Süd-Richtung gebaut, um die Stadt vor
dem Bösen zu schützen (z.B. Ueno). Die
Strassen wurden nach den Bergen (Fuji, Tsukuba, Takao) ausgerichtet, die die
Stadt umgaben u. damals gut von der Stadt sichtbar waren. Das am dichtesten
besiedelte Gebiet mit der größten Aktivität war nicht im Zentrum, sondern am
Rand der Stadt. Edo bestand aus zwei sehr unterschiedlichen Stadtgebieten: Shitamachi u. Yamanote und hatte um 1800 ca. 120000 Einwohner. Die Edo-Periode
dauerte von 1600- 1867 und wurde von der Meiji-Periode abgelöst.
Externisierung
von Wohnfunktionen In Japan verbringen die Menschen
immer weniger Zeit in ihren eigenen 4 Wänden u. immer längere Zeit im öffentlichem Raum. Der Grund hierfür ist nicht nur die - für Westler - relativ langen Arbeitszeiten u. die langen
Pendelfahrten zur u. von der Arbeit, sondern auch die zunehmende Externisierung
von Wohnbereichen. Die Wohnung hat in
Japan keinen repräsentativen Zweck, da man sich aus Platzgründen, außer Haus
trifft. Zum Waschen und Baden benutzen
die Japaner die Sentos, oder sie benutzen die Wascheinrichtung im
Büro. Die für den Kunden immer geöffneten “combinis“
lassen die Küche überflüssig werden, da
es rund um die Uhr frische Fertigmahlzeiten gibt, die man sich dort oder zu
Hause in der Mikrowelle warm macht. Die
technische u. kommerzielle Infrastruktur der japanischen Städte ermöglicht eine
dynamische Lebensform („Stadtnormade“).
Auch die Freizeitgestaltung geschied oft auf dem Weg zur oder von der
Arbeit (Shopping, Karaoke, Essen und Trinken gehen mit Kollegen etc.). Mit
dem zunehmenden Auslagern der Wohnfunktionen, wie Essen, Baden, Waschen, Gäste
einladen, sowie Freizeitbeschäftigungen in den öffentlichen Stadtraum, wird
gleichzeitig das Bedürfnis nach Privatheit ausgelagert. Aus diesem Grund bilden sich in der extremen
Dichte der Mega-Zentren oft kleine Nischen (in Form von Restanrants, Kneipen,
Bars, Karaoke, Love Hotels, etc.), die Privatheit, Rückzugmöglichkeiten u. Introvertiertheit
anbieten.
Fragmentierung in Einzelteile zerlegend, nicht zusammenliegend,
bruchstückhaft, Patchwork; ein wichtiges Merkmal von Tokyo, wenn nicht „das
Merkmal“.
Funktionstrennung die von der ‚Liga
für Lebesreform in den 20er Jahren empfohlene Funktionstrennung durch einen Innenflur veränderte die Wohnweise in
Bezug auf Privatsphäre und Ausrichtung auf die Familie. Bei der neuen Raumaufteilung waren Küche,
Bad, Toilette (u. eventl. Dienstmädchenzimmer) auf der Nordseite u. die Räume
der Familie auf der Südseite untergebracht.
Die traditionelle jap. Multifunktionalität
der Räume sollte aufgegeben werden u. statt dessen nach westl. Vorbild jede
Funktion einem bestimmten Raum zugeordnet werden.
fusuma (jp)
Innenschiebetür; verschiebbare Zwischenwände, die beidseitig mit motivbemaltem
Papier beklebt und lichtundurchlässig sind.
Das fest installierte Holzgitter (ramma)
über dem fusuma sorgt für die
notwendige Luftzirkulation im Innenraum.
futon (jp) Schlafmatte
aus Baumwolle, die tagsüber zusammengerollt u. im Wandschrank verstaut wird.
Garten, japanischer Miniaturlandschaft
Japans. Der Außenraum ist so
konzipiert, daß er mit dem Innenraum, von dem er aus betrachtet wird, in Harmonie u. Einklang steht, d.h. mit den
Sichtlinien der moon-watching-platform,
Veranda, Korridor oder dem Teehaus.
genkan (jp) Eingang; Raum mit Doppelcharakter: er ist Übergang
vom Äußeren (soto) ins Innere (uchi) des Hauses. Hinter der Türschwelle liegt zunächst eine
ebenerdige Fläche Estrich, die mit Schuhen betreten wird. Vor dem Betreten des leichterhöhten inneren
Wohnbereichs (ima) werden die Schuhe
ausgezogen u. auf dem Estrich abgestellt.
Der dekorierte genkan ist
traditionellerweise Gästen vorbehalten, während Familienmitglieder durch einen
Hintereingang in das Haus gelangen.
GFZ (Abk.)
Geschoßflächenzahl, wieviel qm
Geschoßfläche pro qm Grundfläche.
Grundstück Hyakunin-cho 1-8, Shinjuku-ku, Tokyo, Japan; Größe: 160m x 37m, GF: 5920 qm, momentan
sind 50% der Fläche überbaut (2956 qm),
Gebäudengrößen (GF) zwischen 32-350 qm bei durchschnittl. Höhe von 6
Stockwerken, BGF: 17.736 qm, GFZ: 3.0
Grundstück-Auswahlkriterien
1) Ich kenne den Bezirk Shinjuku, sowie die ausgewählte
Gegend gut und verfüge über genügend Informationsmaterial (Fotos, Pläne, Literatur, Statistiken, etc.)
2) Das Grundstück liegt zentral, innerhalb der 23 Bezirke
und im Yamanote-Line Distrikt.
3) Das Viertel ist
von der Verdrängung von Nachbarschaften, bzw.
Wohnraum bedroht.
4) Das Grundstück liegt außerhalb der superdichte Zone der
Mega-Zentren (1000 m Radius).
5) Das Grundstück enthält keine Tempel-, Grünanlagen oder
neuen Gebäude, die erhaltenswert sind.
6) Das Grundstück hat eine Größe, die die Bildung eigener
Nachbarschaften ermöglicht.
7) Die Parzelle ist für Tokyo sehr typisch (lang & schmal)
8) Das Grundstück liegt direkt an dem Bahngleis
der Yamanote-Linie (Bewegung)
GRZ (Abk.)
Grundstückflächenzahl, wieviel qm
Grundfläche je qm Grundstücksfläche v. baul. Anlagen überdeckt wird.
Hauserwerbs-Faktoren beim Erwerb eines
Hauses / Whg. in Japan spielen 4 Faktoren eine entscheidene Rolle: 1)
Bodenpreis, 2) Entfernung v. Zentrum (abh. v. Bodenpreis), 3) Größe d.
Grundstücks (abh. v. Bodenpreis), 4) Qualität u. Ausstattung d. Hauses /
Whg. Dies bedeutet immer ein Kompromiß
je nach budget. Durch Rückgang der
Bodenpreise in den letzten 10 Jahren gibt es jetzt jedoch mehr Flexibilität
bezügl. Lage u. Größe.
Haushaltsgröße Die Haushaltsgröße
nimmt in Tokyo, sowie auch in Japan, konstant ab. In Japan beträgt die durchschnittliche Haushaltsgröße 2,8 Pers.,
in Tokyo 2,1 Pers. Einpersonen- u.
Zweipersonenhaushalte nehmen zugunsten der Dreigenerationshaushalte stark
zu. Die 65+Bevölkerung wohnt in stark
zunehmendem Maße in Einpersonen-Haushalten, da immer weniger Kinder ihre Eltern
im Alter im eigenen Haushalt pflegen.
Haus-Typen
In Japan haben 2 Haustypen Tradition:
Der nördliche, geschlossene Typ und der südliche, offene und
aufgeständerte Typ, der von unten belüftet wurde. In der Vergangenheit brauchte man gut belüftete Räume, um mit der
schwülen Hitze klar zu kommen, weshalb sich der offene Typ durchsetzte. Die
traditionellen Wohngebäude in der jap. Stadt lassen sich in 3 verschiedene
Typen aufteilen:
- buke-yashiki
(einzelnes Wohnhaus der Samurai; durch die flächigen Erweiterungsmöglichkeiten
auch „spread-out-house“ genannt)
- machiya
(Stadthaus der Handwerker und Ladenbesitzer, in denen gearbeitet und
gewohnt wurde. Zum Teil sehr tiefe Häuser: direkt an der Straßenfront waren die
Läden, hinten die Privaträume, kleine Gärten und Toiletten.
- nagaya (kleines, meist einstöckiges Reihenhaus, in denen der Großteil der einfachen Arbeiter in der Stadt wohnten.)
hibachi (jp) kleiner, transportabler Feuerplatz, der
normalerweise mittig in den Boden eingesetzt wird. In den meisten Fällen war es eine Holz- oder Keramik Box für
Kohlen. Dieser (transportable) Feuerplatz wurde genutzt, um gesellig zusammen
zu sitzen und Tee zu trinken, aber auch um den Raum im Winter zu wärmen. Die heutige Version des hibachi ist ein
transportabler Tisch mit einem elektronischem Heizer, der unterhalb der Platte
-nicht sichtbar- angebracht ist.
hoigaku (jp) hoi = Richtung,
gaku = Winkel, Ecke. hoigaku ist ein traditionelles System
für d. Standortermittlung u. Ausrichtung von Häusern in Japan, beeinflusst
durch Klimabedingungen u. Religion.
„Kaso“ (Hausform u. Ausrichtung) Teilbereich des Systems, daß die 5
Elemente beinhaltet. hoigaku zieht die Topographie nicht mit
ein, im Gegensatz zu der jap. Stadtplanung, die in der Vergangenheit stark die
Topographie miteinbezogen hat. hoigaku ist sehr komplex u. schwer auf
große Gebäude zu übertragen u. wird heute nicht mehr angewandt.
ie (jp) traditionelle
japanische Familie, meist ist hier der
3-Generationshaushalt gemeint, der in Japan eine lange Tradition hat, seit dem
2.WK jedoch kontinuierlich abnimmt, besonders in den Großstädten.
Innenraum-Außenraum der Unterschied
zwischen innen und außen, bzw. die Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum
ist ein Charakteristika in der Komposition von japanischen Wohnräumen. Im Gegensatz zum Westen, wo die Grenze
zwischen innen u. außen durch dicke Wände klar definiert wird, erfolgt in Japan
der Übergang stufenweise. Durch die Holzrahmenkonstruktion
konnte man die Innen- u. Außenräume zueinander öffnen. Mit den shoji
und fusuma entstand eine stufenartige
Hierarchie der Räume, d.h. es entstanden verschiedene Stufen der Trennung, je
mehr Türen dazwischen waren. In dem
Innersten des Raumes /des Hauses befanden sich die Schlafräume. Hinter diesen befinden sich freiere,
offenere Räume, die mit Hilfe der shoji
u. fusuma in eine Anzahl von Räumen
aufgeteilt werden konnten. Diese
wiederum wurden umgeben von einem Korridor, der mit seinen Holztüren an den
Außenraum grenzte und somit Schutz vor Regen u. kalten Winternächten bot. Die Dachtraufe ging weit über diese Türen
hinaus in den Garten und bildete so einen Zwischenraum,
der wie eine Puffer-Zone wirkte und dem japanischen Klima angepasst war. Manchmal erstreckte sich auch der Boden, die
„Plattform“, über das Dach hinaus in den Garten,
bildete eine Veranda oder „moon-watching-platform“
u. gab diesem Raum die Eigenschaften u. Merkmale von Beidem: dem Innen- sowie
dem Außenraum. Auch wenn der Innenraum visuell in den Außenraum
übergeht, ist das Gebäude in erster Linie zum Schutz gegen Umwelteinflüsse
(Regen, Wärme, Kälte, Wind, Nässe, etc) gebaut. In Japan ist die Regelung der Grenzen bzw. die Schnittstelle
zwichen Innen- u. Außenraum ständig voller Änderungen gewesen. Es wurden in der Vergangenheit Japans verschiedene
Methoden entwickelt, die diese Schnittstelle regelten. Die Japaner unterscheiden außen u. innen
psychologisch, was an der Tradition des „Schuhe ausziehens“ bevor man den
Wohnraum betritt, deutlich wird: In modernen, westlichen Wohnungen, in denen es
kein genkan mehr gibt werden zwei
Probleme deutlich: Erstens die naheliegende Tatsache, daß Dreck u. Matsch in
die Wohnung getragen wird. Und
Zweitens, daß Problem, das Gäste auf den Boden aschen, da sie das Gefühl haben,
sich im Außenraum (wo das Aschen auf dem Boden erlaubt ist) zu befinden, da sie
ihre Schuhe noch anhaben. D. h. die
(psychologischen) Merkmale für den Innenraum sind noch heute: Schuhe ausziehen
und auf dem Boden sitzen.
Intuition (lat.) 1) das Unmittelbare, nicht diskursive, nicht
auf Reflexion beruhende Erkennen; 2) Eingebung, ahnendes Erfassen. Japanische Architekten beziehen die
Intuition mehr in den Entwurfsprozeß mit ein, als die größtenteils sehr
prinzipiengesteuerten, westlichen Architekten.
invisible communities (engl.) Netzwerk-Gemeinschaften, die weltweite Größe erreichen
können u. trotzdem für den Menschen unsichtbar sind. Einige solcher invisible
communities haben einen zunehmend großen Einfluß auf die urbane Struktur
(z.B. Pokemon-Vorfall in Tokyo)
Japan 377801 qkm gr.
Land in Asien, zwischen dem 24.-46. Breitengrad auf der nördl. Halbkugel. 126,7 Mio. Einw., von denen 79% in urbanen
Gebieten wohnen. 47 Präfekturen. 335 Einw./qkm (Deutschl.230 Einw./qkm). Bevölkerungswachstum 0.2%. Dienstleistung 61%, Industrie 37%,
Landwirtschaft 2%. BSP 32030 $
(Deutschl. 25620 $). Parlamentarische
Monarchie seit 1947. Shintoisten 39.5%,
Buddisten 38.3%, Sonstige 22.2%.
Arbeitslosigkeit 4.8%. Höchste
Lebenserwartung der Welt (80 J.).
Hauptstadt u. größte Stadt Japans ist Toky-to mit 12 Mio.
Einwohnern.
kamaya (jp) siehe doma
Kaninchenstall (usagi-goya)
„Japaner wohnen in Kaninchenställen.“ Der Begriff des Kaninchenstalls stammte aus einem vertraulichen Bericht der
EG-Kommision zur Wohnsituation in Japan (1979). Er wurde allerdings in Japan bekannt, löste eine heftige Reaktion
aus u. bürgte sich im Sprachgebrauch ein.
In den 60er Jahren entsprach in Japan die durchschnittl. Wohngröße /
Pers. 7qm. Heute beträgt in Japan die
durchschnittliche Wohngröße / Pers. 29qm u. unterscheidet sich nur noch
geringfügig von Deutschland mit 38.4qm.
Konstruktionsweise, japanische unterschied sich
bis zur Meiji-Periode grundlegend von
der im Westen: Während im Westen erst
die Wände und dann das Dach gebaut wurde, waren in Japan’s Holzrahmenbauweise
Boden und Decke entscheidend und nicht die Wände. Die (flexiblen) Wände waren je nach Jahreszeit austauchbar und
wurden erst nach der Fertigstellung des Daches eingesetzt.
1- 1-2
Personen-Haushalte Im
Innenstadtbereich Tokyos wird immer mehr Wohnraum durch die hohen Bodenpreise
verdrängt. Im Widerspruch zu dieser
Entwicklung besteht jedoch gerade im Innenstadtbereich ein erhöhter Bedarf an
Kleinwohnungen (1-2 Pers.-Haushalte) für permanentes, sowie temp. Wohnen. Auf diesen Bedarf möchte ich mit einem
Gebäudekomplex reagieren, welcher der derzeitigen Situation Tokyos gerecht
wird.
2- Monofunktionalität-Polyfunktionalität In den Bezirken Tokyos ist eine zunehmende
Monofunktionalität, in den Gebäuden eine zunehmender Funktionsmix zu
beobachten. Der Gebäudekomplex reagiert
auf die Monofuktionalität im Innenstadtbereichs mit einer hohen
Polyfunktionalität (Wohnen; Community-Schienen mit Gemeinschaftseinrichtungen,
Sento, Day-Care-Center für Ältere, etc.; öffentlich, externisierte
Wohnbereiche, wie Cafes, Bars, Restaurants und Combinistores).
3- wa & yo Das Nebeneinander von eigenen (wa) und
fremden (yo) Kultur ist in Tokyo allgegenwärtig. Beide Elemente sollen in den Gebäudekomplex mit einfließen.
4- Japanische
Raumelemente Der japanische
Wohnungsbau hat sich in den letzten 50 Jahren stark verwestlicht, wodurch
erhaltenswerte und den japanischen Bedürfnissen entsprechende Raumvorstellungen
verschüttet wurden. Für mein Thema sind das Minimalwohnen, polyfunktionale Räume, der schrittweise
Übergang von Innen nach Außen, u.a. von großer Bedeutung, weshalb ich auf japanische Raumelemente
zurückgreifen werde.
5-
Externisierte
Wohnbereiche In Tokyo werden
Nischen, die wie Mikrokosmen in Makrostrukturen liegen, als externisierte Wohnbereiche in der Stadt
angeboten. Durch die immer länger
werdenden Anfahrtswege zu & von der Arbeit, spielt sich ein immer größer
werdender Zeitraum in dem Gebiet ab, in
dem man arbeitet. Auch wenn man zu Hause ein Bad, ein Wohnzimmer oder eine
Küche hat, es wird immer weniger in Anspruch genommen. Statt zu Hause, trifft man sich mit Freunde in einer
Privat-Karaoke-Bar, statt zu Hause zu Kochen, holt man sich Fertigmahlzeiten
aus dem Combinistore um die Ecke, oder ißt mit Kollegen in der Innenstadt. In meinem Entwurf werde ich auf diese
Entwicklung eingehen und externisierte Wohnbereiche, sowie temporäres Wohnen
anbieten.
6-
Dichte
Ich möchte eine Alternative zur herkömmlichen Bauweise Tokyos
anbieten. Der Gebäudekomlpex zeichnet
sich durch eine hohe Dichte aus, die der Situation Tokyos gerecht wird. Dieser besteht aus einem Unterbau, sowie
einem Oberbau. Beide beziehen die Stadt
mit ein. Der Unterbau öffnet sich zur Stadt und wird zum Stadtraum (mein Ziel
ist, das sich der Unterbau als Architektur größtmöglich auflöst und zum
Stadtraum wird), der Oberbau besteht aus Wohnriegeln mit unterschiedlichen
Schwerpunkten, die so angeordnet sind, dass sie einerseits zur Bahnlinie hin
Dynamik ausdrücken, und auf der anderen Seite die Nachbarschaft nicht
ausgrenzen und durchlässig erscheinen.
7-
Fragmentierung
Die fragmentierte Stadt fließt durch den Unterbau des Gebäudekomplexes
durch, wodurch die Grenze zwischen Architektur und Stadt aufgelöst werden soll.
8-
Layering
Der Gebäudekomplex besteht aus verschiedenen Layern, die sich zum Teil
überlagern, oder auch aufeinandertreffen und dadurch spezielle Raumqualitäten
erzeugen.
Koizumi Jun’ichiro derzeitiger Japanischer Premierminister
ma...(jp) 1) Raum, Zimmer; 2) Empfindung für eine kontinuierliche Raum-Zeit-Dimension, z.B. die natürliche Distanz zwischen 2 oder mehreren Dingen, die in einer Kontinuität existieren, oder ein Intervall zwischen 2 oder mehreren Phänomenen, die kontinuierlich auftreten.
machiya (jp)
traditionelles, jap. Stadthaus bzw. Shop-Haus aus Holz (Shop u. Stadt haben im
Japanischen das gleiche Zeichen), in dem der Ladenbesitzer (u. seine Familie)
arbeitet u. wohnt. machiyas sind immer Gebäude, die an der Straße stehen, wo Handel
betrieben wird. Seit dem frühen
Mittelalter. Privatheit steigt stufenweise mit der Tiefe des Gebäudes. Die Läden sind nur mit Noren oder Soji von
der Straße und zum Wohnraum hin abgetrennt. Durch die vorstehenden
Dachtraufen der Gebäude auf beiden Seiten der Straße, die ca 7m breit war, entstand
ein geschützter Straßenraum, der fast die Hälfte des Straßenraumes in einer
Höhe von ca 4m überdeckte. Dieser
tunnelartige Raum von 4x7m war in der Vergangenheit ein dynamischer Lebensraum,
der das Leben auf der Straße -die Anblicke, die Geräusche u. Gerüche- noch
steigerte.
Makro groß; Makrokosmus= Weltall, Gegenteil v.
Mikrokosmus
Makrowelt die nur auf Kommerz u. Unterhaltung ausgerichtete
Shoppingwelt, die wie ein fließender Raum ineinander übergeht. Wird als
Außenraum wahrgenommen, auch wenn es
sich um ein Kaufhaus handelt, da die Funktionen zwischen Shopping, Verkehr u.
Öffentlichkeit verschwimmen. Die
Makrowelt ist identitätslos u. austauschbar.
Mega-Station große
Bahnhöfe in Tokyo, Japan; z.B. Shinjuku-Station, Shibuya-Station oder
Ikebukuro-Station. Die Mega-Station
ist -mit Ausnahme des Westteils der
Tokyo-Station- kein monofunktionaler Gebäudetyp mehr, sondern verbindet immer
stärker die Funktionen Verkehr + Öffentlichkeit + Shopping miteinander. Dieses gipfelt -wie in Shibuya, wo eine
Seibu-Bahn in das Seibu-Kaufhaus fährt- in dem totalen Verschmelzen der
unterschiedlichen Bereiche, was zur Auflösung des Bahnhofes als eigene
Gebäudetypologie führt. Der Bahnhof
wird zwar nicht vom Kaufhaus abgelöst, aber auf seine Essenz reduziert.
Mega-Zentrum Die Mega-Zentren
Tokyos sind immer entlang des Bahnnetzes zu finden (welches den
Bewegungsapparat der Großstadt darstellt) u. identisch mit einem
Hauptverkehrsknotenpunkt. Die
Yamanote-Line stellt mit seinen über 4 Mio. Passagieren/Tag, die wichtigste
Bahnlinie dar, in denen fast alle Mega-Zentren zusammenkommen. Die Mega-Zentren mit ihren Mega-Bahnhöfen
wirken durch das Funktionstrio „Verkehr-Shopping-Öffentlichkeit“ wie
Stadtkatalysatoren und wenn man sich die Größe Tokyos u. die tägl.
Tag-Nachtverschiebung der Bevölkerung vor Augen hält, erscheint es logisch, die
Menschen am Besten dort zu Versorgen und zu Unterhalten, wo sie sich sowieso
schon aufhalten. Die Mega-Zentren haben
immer einen ähnlichen schematischen Aufbau:
1) Extreme Verdichtung, 2)
„Departmentstore-Entertaiment-Gastronomie-Mix“ d.h. Depatos, Shopping und
Familienunterhaltung, 3) Unterhaltungsindustrie, wie Pachinko u. andere
Spielhallen, Bars, Restaurants, Sex, Sport, etc, 4) Lovehotels (in gewisser
Distanz zum Bahnhof und mit abnehmender Dichte).
Meiji (jp)
Erleutung, Die meiji-Periode dauerte
von 1867-1912 und stellte die Öffnung Japans zur westlichen Welt da, nachdem
Commodore Matthew Perry 1853 in Japan landete und diese zur Öffnung zwang. In der meiji-Zeit holte Japan
-jahrhundertelang abgeschnitten von der restlichen Welt- mit der westlichen
Welt auf und industrialisierte sich in einem rasanten Tempo. Seitdem wurden
japanische Traditionen und westliche Kultur und Architektur miteinander
vermischt.
Mikro klein; Mikrokosmus= 1) die Welt d.
Kleinstlebewesen, 2) die kleine Welt des Menschen als verkleinertes Abbild des
Universums
Mikrowelt In extremer Dichte der Mega-Zentren Tokyos entstehen
kleine Nischen, die mit ihrer Introvertiertheit u. Privatheit einen Gegenpol zu
der lauten, bunten u. schnellen Shoppingwelt (Makrowelt) bilden. Mikrowelten zeichnen sich durch eine intimer
Raumqualität aus u. umfassen inhaltlich Restaurants, Bars u. begrenzt auch Shopping. Hier gilt alle
Aufmerksamkeit dem Inneren u. nicht der (schreienden) Hülle. Die Mikrowelt kann
auch als Innenraum u. die Makrowelt als Außenraum bezeichnet werden. Die Mikrowelt hat eigene Identität u.
Mikroklima, wogegen die Makrowelt einen Prototyp darstellt: identitätslos u.
austauschbar.
minka (jp)
traditionelles, japanisches Haus der einfachen Familie bzw. Farmhaus in
Holzbauweise gebaut; je nach Region u. Stand unterschiedl. Typen (z.B. chumon-Typ in schneereichen
Gebieten). Der „hiroma“-Plan
(Standard-minka-Grundriß) bestand aus dem erhöhten allg. Wohnbereich (omoya): dem Familienraum, Gästeraum u.
Schlafraum, sowie dem Arbeits- u. Kochbereich (doma).
Monofunktionalität
Die Innenstadtbereiche Tokyos werden, bedingt durch die hohen
Bodenpreise, immer monofunktionaler, d.h. Kommerz- u. Bürolandschaften. Die Außenbereiche Tokyos werden hingegen zu
sog. Schlafstädten. Im Gegensatz dazu
werden die Großgebäude im
Innenstadtbereich immer
polyfunktionaler (Funktionsmix).
Nagaya (jp) kleines,
meist einstöckiges Reihenhaus aus Holz, in denen der Großteil der einfachen
Arbeiter in der mittelalterlichen Stadt wohnten. Seit mindestens dem 12. –13. Jh. Heute kaum noch vorhanden. Obwohl der Großteil der Stadtbevölkerung in
nagayas wohnte, fielen diese Gebäudetypen nie sehr auf, da sie meistens hinter
den machiyas standen und eine sehr hohe Dichte hatten und dadurch nicht viel
Platz brauchten. Die einzelnen Wohnungen waren sehr klein, meist 3 x 4 Meter.
1/5 der Grundfläche war auf 0-Ebene (Eingang, Versorgung, Küche, etc.) und 15 %
waren Abstellfläche, die restlichen 65% waren erhöhter Wohnraum. Nagayas
existieren seit mindestens dem 12.- 13. Jh.
In Edo waren diese Reihenhäuser sehr verbreitet und standen entlang
einer nur 1-2 Meter breiten Gasse, die meist in einer Sackgasse endete. In der
Mitte der Gasse verlief ein kleiner -mit Steinplatten abgedeckter- Graben,
welcher der Entwässerung diente. Die Gassen war halb-öffentlich (sowohl soto,
als auch uchi), das heißt sie wurden durch die täglichen Aktivitäten wie Kochen
und Waschen und durch das Aufstellen von Topfpflanzen und Mini-Miniaturgärten
vor der Haustür zum erweiterten Wohnbereich der nagaya-Bewohner, Auch die
Toiletten waren externisiert und wurden mit den anderen nagaya-Bewohnern
geteilt. Dies änderte sich jedoch mit der Einführung von Gaskochern und
individuellen Wasseranschlüssen in der Taisho-Periode. Zu dieser Zeit
verlagerten sich die Aktivitäten in die einzelnen Häuser. Der Eingang der
Gassen wurde früher oft mit einem Tor (torii) gekennzeichnet und auch häufig
einen Wachposten, wie es auch bei –chos und machis üblich war. In der
Meiji-Periode begann die Regierung mit dem Abriss der nagaya-Häuser, da diese
nicht in das Bild einer modernen Stadt passten. Die Gassen der nagayas sind in
vielen japanischen Städten, einschließlich Tokyo, noch zu erkennen und erinnern
an die spezielle räumliche Qualität der nagayas.
noren (jp) Textilien u.
Faltwände, die flexibel waren u. den Raum seit dem Mittelalter auf einfachste
Weise aufteilten. Während des Tages
befinden sich noren oft vor dem
Eingang der „ma & pa“-Läden u. Essställen u. werben für die Produkte, oder
dienen als räuml. Trennung zwischen
Wohnen und Arbeiten in den machiyas.
Öffentlichkeit die Japaner hatten
früher kein Begriff für „Öffentlichkeit“. Sie haben zwar den Begriff
„öffentlich“ aus dem Englischen (public) ins Japanische „paburikku“ importiert,
so wie sie auch Plätze nach westlicher Art importierten, was aber nicht so
einfach umzusetzen war, da die Japaner diesbezüglich ein anderes Denken
haben. Öffentliche Plätze werden
nicht angenommen, wenn keine Aktivität auf ihnen statt findet. „Uchi + soto“
sind die japanischen Begriffe, die dem
„öffentlich + privat“ am Nächsten kommt.
Öffentlich-externisierte
Wohnbereiche mit Freunden treffen, gegessen und
getrunken wird meist im öffentlichem Raum, d.h. im Stadtraum. Im Stadtraum verteilt sind unendlich viele
Cafes, Kneipen, Restaurants, etc., die hierfür Nischen anbieten und die ich als
öffentlich, externisierte Wohnbereiche bezeichne.
oku (jp) das Innerste, am wenigsten Zugängliche,
Tiefe und weit Zurückliegende. Mit
dem Konzept von ma + oku waren die Japaner immer in der Lage, ihre
Räumen eine gewisse Tiefe u. mystische Qualität zu verleihen. Egal ob es
sich um einen Garten, Architektur oder einen Stadtraum handelte.
omoya (jp) allgemeiner
Wohnbereich im minka oder machiya, etwas höher gelegen als der
Arbeitsbereich (doma).
one-room-mansion (engl.) kleine
Apartments von 20 qm Wohngröße u. mit einer max. Deckenhöhe von 2.10m. Sie beinhalten oft ein kleines
vorfabriziertes Bad und eine kleine Küchenzeile. Meistens in Betonmiethäusern in Stadtzentren
Japans. Die Bewohner sind meist
Singles. Bis in die 60er Jahren waren one-room-mansions oft nur 4 ½
Tatami-Zimmer ohne Bad, die z.T. von einer ganzen Familie bewohnt wurden.
Platz (westl Def.) ein Gebiet, bei
dem die räumliche Anordnung von Gebäuden spezifische Freiräume bilden. Die Anordnung der Gebäude ist hier
wichtiger, als die Aktivität, die darauf stattfindet. (jap. Def.) Ein Gebiet, dass durch bestimmte menschliche
Aktivitäten definiert wird. Die Plätze bewegen sich also mit den Aktivitäten
mit, z.B. Religiöse Umzüge, Hanabi Festival, etc. Früher waren die Brücken beliebte und hochfrequentierte Orte
(Plätze), die heute von den Mega-Stations abgelöst wurden, wie z.B. die
verkehrs-reiche Kreuzung vor Shibuya Station.
Provisorium in der
japanischen Architektur gab es schon im Mittelalter (Kontinuierlichkeit des Provisoriums). 1) wurden die tatami-Matten
früher dort hingelegt, wo man
sie gerade brauchte z.B. wenn Gäste kamen, oder zum Schlafen. 2) Noren
waren Trennwände aus Textilien oder unabhängige Faltwände, die innerhalb der
Struktur des Hauses befestigt wurde. 3)
das Gebäude, die Bauteile und die Einbaumöbel hatten alle Maße eines
Modul-Systems, was sie außerordentlich flexibel machte. 4) Religion:
.Ise-Schreine wurden traditionell immer wieder neu gebaut.
ramma...(jp) Holzgitter über den Innenschiebetüren (fusuma), meist verziert, sorgt für notwendige Luftzirkulation im Innenraum.
Raum Heute gibt es in Japan, wie überall, viele verschiedene Definitionen von gebautem Raum. Die traditionelle, japanische Raumauffassung unterscheidet sich allerdings grundlegend von der westl. Raumauffassung. Der Raum im Westen hat klar definierte Grenzen u. wird rational u. wissenschaftlich betrachtet u. behandelt (nach den Gesetzen der Geometrie u. Perspektive). In Japan hingegen wurde der Raum universell betrachtet u. war -im Zusammenhang mit der Shinto-Religion- verwurzelt mit der Natur u. wurde eher durch das Land (oder die Landschaft) repräsentiert als durch ein Gebäude. Der Raum hat in der jap. Tradition eine symbolischen Charaker u. Bedeutung. Die Architektur wurde als ein Teil der Natur betrachtet, wodurch ein anderes Raumempfinden entstand. „Das Entscheidene ist die Tatsache der Umschließung u. nicht der umschlossene Raum.“ (Noguchi).
Samurai (jp) nachdem die
Samurai-Klasse zur Macht kam (1180-1570), wurden Räume in denen Gäste empfangen
wurden, sehr wichtig und die Regeln dafür wurden sehr komplex, z.B. wo wer
sitzen darf, je nach Rang. Zu dieser
Zeit entstanden z.B. toko und tokonoma.
saraiman (jp) Angestellter,
Empfänger eines Gehaltes. Als typischer
Vertreter der neuen Mittelschicht mußte der saraiman
in einem angemessenen (dem Stand entsprechendem) Haus wohnen und westliche
Kleidung (u. zu Feierlichkeiten japanische K.) tragen. Sie hatten soz. Verpflichtungen, wie
Einladungen von Gästen nach Hause u. der Austausch von Geschenken mit dem
Vorgesetzten..
Schnittstelle die
Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum ist ein Charakteristika in der
Komposition von japanischen Wohnräumen.
Im Gegensatz zum Westen, wo die Grenze zwischen innen u. außen durch
dicke Wände klar definiert wird, erfolgt in Japan der Übergang
stufenweise. Es wurden in der
Vergangenheit Japans verschiedene Methoden entwickelt, die diese Schnittstelle
regelten.
Sento (jp) öffentliches,
japanisches Badehaus. Bis zur
Nachkriegszeit hatten die meisten Japaner kein eigenes Bad, sondern nutzten die
lokalen Nachbarschaftsbäder. Das sento
ist mehr als ein Platz, um sich waschen: Es ist eine Art Nachbarschaftstreffpunkt,
wo man jeden Abend zusammen kam und Neuigkeiten austauschte. Es ist außerdem ein Ort der Entspannung, um
die schnelle, laute Außenwelt zu vergessen.
Die traditionelle Einrichtung wird -obwohl privates Badezimmer
vorhanden- auch von vielen jungen Japanern besucht und der Dusche vorgezogen.
Die Anzahl der Sentos nimmt durch die hohen Bodenpreise und die
Verdrängung von Wohnraum im Innenstadtbereich der 23 Bezirke Tokyos stark
ab.
shaku (jp) Jap.
Maßeinheit, 1 shaku= 303mm
Shibuya-Station Mega-Bahnhof
(mit 2,9 Mio. Fahrgästen tägl.), der an der Yamanote-Bahnlinie liegt.
Komplexer Knoten aus diversen Bahn- und Straßenräumen, die sich in
verschiedenen Ebenen kreuzen. Im
Gegensatz zur Vertikalschichtung in Shinjuku, ist Shibuya-Station
ein 3-dimensionaler Verkehrsknotenpunkt.
Da die nachgereichten Funktionen nicht über einer flachen Transportebene
ausgebreitet werden konnten (wie bei Shinjuku-Station), mussten sie den
Knoten einhüllen, um eine vergleichbare Kontaktqualität zu erreichen. Shibuya-Station besteht aus 3
Zonen: dem Stationskern, der mit
Kommerz durchmischt ist und wo die Passagiere aus den Zügen steigen. Dann gibt
es die Übergangszone, in denen alle Passagiere zusammen kommen und verteilt
werden und in dem es kein Kommerz gibt, da die Besucherdichte zu hoch ist. Wenn die Besucher auf ein zu verarbeitbarem
Maß verteilt wurden, beginnt die dritte Zone, die wieder ein Funktionsmix ist.
Shinjuku
(jp) shin = new, ju = post, ku = town.
Ein Jahr nach der
Tokugawa-Regierung (Shogun) in Edo, begann die Gründung von 5 Highways, die
alle Nihonbashi als Ausgangspunkt hatten. Da die erste Zwischenstation der
Koshu-Kaido-Highway zu lang war (Takaido), wurde eine zusätzliche Station
gegründet. „Naito-Shinjuku“ (der
Besitzer Naito spendete das Land der Shogun-Regierung) wurde eine von 4
Haupt-Zwischen-Stationen in Edo. 1947
wurden die Bezirke Yotsuya, Ushigome und Yodobashi zum Bezirk Shinjuku-ku
vereint. Der Name wurde nicht nur aus historischen Gründen gewählt, sondern
auch wegen der nationalen Bedeutung von Shinjuku-Station und
Shinjuku-Garten. Das Viertel Kabuki-cho
war schon in den 20er und 30er Jahren ein Nacht- und
Entertainment-Viertel. In den 60ern
wurde Shinjuku der Bezirk für Untergrundorganisationen, Rebellen und den
Schwarzmarkt. Das Bild änderte sich mit
dem beginnenden Bauboom in den 70er Jahren und 10 Jahre später entstanden die
ersten Hochhäuser über 200 Meter Höhe westlich des Bahnhofs. Der Bezirk hat sich inzwischen zum
wichtigsten Sub-Zenter entwickelt: das Rathaus von Tokyo befindet sich im
westlichen Business-District von Shinjuku, der Bahnhof ist mit 3,6 Passagieren
der Größte des Landes und der Bezirk ist mit seinen unzähligen Läden,
Kaufhäusern, Restaurants und Cafes zum größten kommerziellen Gebiet des Landes
geworden. Der enorme Anstieg der
Bodenpreise hatte und hat die Verdrängung von Wohnraum zur Folge. Vor 30 Jahren
wohnten fast doppelt so viele Menschen in Shinjuku-ku, wie heute. Hierbei ist
jedoch keine Abnahme der Haushalte, sondern eine Verschiebung der Haushaltsgrößen
zu beobachten: Familien ziehen weg und Alleinstehende ziehen zu. Bei derzeit
248.000 Einwohnern beträgt die Einwohnerdichte in Shinjuku 15.834 Einw./qkm
(Stand: 2000).
shoji (jp) leichte Schiebetürelemente, mit Papier
einseitig beklebt und lichtdurchlässig.
Shopping (engl.) Einkaufen.
Bei japanischen Frauen steht Shopping auf Platz 1 der beliebtesten
Freizeitbeschäftigungen. Kollektives
Lebensgefühl in Japan, Normalzustand, Grundfunktion. Alles ist in den Mega-Zentren auf Shopping
ausgerichtet. Reklame in Form von
Licht, Farbe, Schilder, Sound, etc. bilden einen eigenen Layer, der sich zwischen
Besucher u. Architektur stellt, und die Architektur oft für überflüssig
erklärt. Der Stadtraum fließt
ungehindert in Kaufhäuser u. Einkaufspassagen hinein und verbindet den gesamten
Shoppingbereich, wodurch die Definition
von Außen u. Innen verschwimmt.
soto (jp) alles
außerhalb von uchi ist soto, außen, Außenbereich. Siehe „uchi + soto“.
Tag-Nacht
Bevölkerung in Tokyo findet täglich die größte
Völkerwanderung der Welt statt: Morgens fahren mehrere Mio. Menschen aus dem
Großraum Tokyo in die Innenstadt zur Arbeit u. abends zurück. Diese Bevölkerungsschwankung sagt mehr über
Tokyo, seine Dynamik u. Einwohnerzahl aus, als die statistisch festgelegten
Einwohnerzahl. 70 % aller Bew. Tokyos
fahren länger als 1 Stunde tägl. zur Arbeit.
Die Mehrzahl kommt mit der Bahn, bei der die JR Line „Yamanote“ eine
wichtige Verteiler-Rolle übernimmt. Durch diese tägl. Verschiebung aus u. in
den Großraum entstehen 2 unterschiedl. Bevölkerungszahlen im Innenstadtbereich:
die des Tages u. die der Nacht. Während
des Tages entwickelt sich der Innenstadtbereich Tokyos zum Bereich der engsten
Dichte, während sich dies in der Nacht entspannt. Die Tatsache der kontinuierlichen Verdrängung von Wohnraum im
Innenstadtbereich, wegen der hohen Bodenpreise u. den damit verbundenen hohen
Mieten, unterstützt die Entmischung des Innenstadtbereichs u. die damit
verbundene verstärkte Entwicklung
monofunktionaler Gebiete.
Tokyo-to:
Tagbevölkerung 16.0 Mio.
Nachtbevölkerung 12.1 Mio.
Innerhalb Tokyo-to:
Chiyoda-ku:
Tagbevölkerung 1.036.609
Nachtbevölkerung 39.305
Chuo-ku:
Tagbevölkerung 748.288
Nachtbevölkerung 67.621
Minato-ku:
Tagbevölkerung 883.952
Nachtbevölkerung 156.325
Shinjuku-ku:
Tagbevölkerung 817.095
Nachtbevölkerung 291.152
Shibuya-ku:
Tagbevölkerung 547.216
Nachtbevölkerung 201.562
tatami (jp)
Reisstrohmatten von ca. 6 Shaku x 3 Shaku (90x180cm), die es schon vor über
1000 Jahren in Japan gab, sich aber erst im 15.Jh. als Bodenbelag durchsetzten
und bis in die Nachkriegszeit fast jeder Wohnung als Bodenbelag diente. Heute immer seltener als Bodenbelag
anzutreffen, da die Regierung ab den 20er Jahren die westl. Lebensweise als
Grundbedingung modernen Wohnens ansah u. in dem Zuge Tatami-Matten als unhygienisch,
unökonomisch u. ineffizient galten.
Reformarchitekt Toshikata: “Das Heim als Ort der Entspannung zu
begreifen ist gut, aber es ist kein Ort, an dem Körper u. Geist verderben
sollen. Deshalb ist der Gedanke, ob man
sich überall einfach zusammenrollen u. schlafen kann, nicht erstrebenswert.“ Tatamis liegen meist mit zwei kurzen Enden
zu einer langen Seite und bilden so eine Spiral-Form, die das Auge im Raum
ruhen lässt, anstatt den Blick anhand von Linien zu einem bestimmten Punkt zu
lenken. Die Größe der Wohnung wird noch
heute nach der Zahl der Tatami-Matten
gemessen, die theoretisch in den Raum passen würden, auch wenn der Raum im
westlichen Stil mit Teppichboden oder Parkett eingerichtet ist.
tempura (jp) beliebtes
japanisches Essen, das ursprünglich aus Portugal (16 Jh.) stammte und von den
Japanern seitdem perfektioniert wurde. Fisch-, Muschel-, oder Gemüsestückchen
werden in leichtem, luftigemTeig frittiert.
„Der Koch (der überhaupt nichts kocht) nimmt einen lebenden Aal,
sticht ihm eine lange Nadel in den Kopf und häutet ihn. Diese kurze, nasse, von einer kleinen
Grausamkeit erfüllte Szene endet in einem Spitzenwerk. Der Aal (das Stückchen Gemüse oder
Schalentier), der in der Pfanne kristallisiert wie ein Salzburger Kreppel,
reduziert sich auf einen kleinen Block Leere, auf eine Ansammlung von Licht:
Die Speise findet hier mit dem Traum eines Paradoxes zusammen: dem eines
Gegenstandes, der reiner Zwischenraum ist und der um so provokativer wirkt, als
diese Leere eigens dazu hergestellt ist, damit man sich von ihr ernährt. Die
Tempura ist frei von jener Bedeutung, die wir gewöhnlich dem Gebratenen
beilegen: der Schwere. Das Mehl findet hier zu seinem Wesen, der verstreuten
Blume, zurück; es ist so fein verteilt, dass es wie Milch wirkt und nicht
länger als Brei erscheint. Vom Öl ergriffen, ist diese goldene Milch von so
geringer Dichte, dass sie die Speisestückchen nur unvollkommen über-zieht und
das Rosa einer Garnele, das Grün der Pefferschote oder das Braun der Aubergine
duchscheinen lässt. So nimmt man dem Gebratenen, was für unser
Pfannengebackenes charakteristisch ist: die Kruste, die Hülle, die
Festigkeit. Manchmal besteht ein
Tempura-Stück aus mehreren Etagen: Der Backkranz umgibt eine Pfefferschote, die
ihrerseits mit Muschelfleisch gefüllt ist.
Wesentlich ist, das die Speisen aus Stücken, aus Fragmenten besteht, und
zwar nicht allein aufgrund ihrer Vorbereitung, sondern auch vor allem, weil sie
in einen Stoff eingetaucht werden, der so flüssig wie Wasser und so kohäsiv wie
Fett ist und aus dem ein fertiges, gesondertes, und dennoch überhaupt nicht
kompaktes Stück hervortaucht; doch die Umhüllung ist so leicht, dass sie schon
abstrakt wirkt: die Speise hat zur Hülle allein die Zeit, die ihr die
Festigkeit verleiht. Sie ist die Speise einer anderen Zeit: einer Meditation über
jenes etwas, das wir mangels besserer Möglichkeiten auf seiten des Leichten,
Luftigen, Augenblickbezogenen, des Zerbrechlichen, des Frischen und des Nichts
ansiedeln, dessen wahrer Name jedoch der Zwischenraum ohne klare Grenzen oder
auch das leere Zeichen wäre.“ ( Barthes
„Das Reich der Zeichen“)
toko (jp) Bildnische
tokonoma (jp)
Wandnische, in die Schmuckobjekte, wie z.B. ein Rollbild oder ‚ikebana‘
gestellt bzw. gehängt wird. Der
Sitzplatz, der der tokonoma am Nächsten liegt, ist traditionellerweise
für den ranghöchsten Gast, bzw. Familienoberhaupt als Ehrenplatz
reserviert.
tsubo (jp) Jap.
Maßeinheit, 1 tsubo= 2 Tatami-Matten
(3,3 qm)
Überlagerung Mehrschichtigkeit,
Layering; 1)Funktionsüberlagerungen: Unter dem Druck der hohen Bodenpreise im
Innenstadtbereich Tokyos u. dem daraus resultierendem Zwang, zur optimalen
Raumausnutzung, entstehen Überlagerungen verschiedenster Funktionen in einem
Gebäude, z.B Kaufhaus-Kino-Museum-Tempel-Biergarten,
TaxiFirma-Parkhaus-Spielhalle-Golfabschlagplatz, Combini-Sento-Sauna-Waschsalon-Wohnung, oder einem öffentl. Park
über einem ebenerdigen Parkdeck für PKWs, verbunden mit der Yamanote u.
Saiko-Bahntrasse. Je dichter die Stadt,
desto stärker überlagern sich verschiedene Funktionen in einem Gebäude. 2) Infrastruktur: Auch die Infrastruktur ist
in Tokyo mehrschichtig aufgebaut. Die Anbindung (oder Nicht-Anbindung) der
verschiedenen Verkehrsmittel geschieht bewusst. Das Ergebnis der Auswahl manifestiert sich an der räuml.
Einbindung des jeweiligen Bereichs. Z.B. stellen die aufgestelzten
Schnellstrassen einen Bewegungsraum dar,
der an den Mega-Zentren nur vorbeiläuft, bzw. über die Mega-Zentren
hinwegsaust. Sie haben keinerlei
Verbindung zu den Mega-Zentren, da sie der long-distance-Verteilung dienen
sollen. Auch der ebenerdige Straßenraum, der mit den Mega-Zentren zwar in
Kontakt tritt u. eine Verbindung herstellt, spielt in der Zubringer-Funktion
eine zweitrangige Rolle, da es sich
hier hauptsächlich um Durchgangsverkehr handelt u. der Individualverkehr in
Tokyo als irrelevant eingestuft werden kann (z.B wegen fehlender
Parkplätze). Die Bahn ist ganz
offensichtlich „das“ Verkehrsmittel in
die Mega-Zentren. Das Beförderungspotential ist riesig u. sie bewegt sich auf
zwei verschiedenen Ebenen, d.h. „layern“: die „local trains“, die an jeder
Station u. selbstverständlich auch in den Mega-Zentren halten, sowie die „rapid
train“, die nur in Mega-Zentren hält. Ein
weitere Verkehrs-Ebene gibt es, die der Fußgänger. Diese befindet sich in den
extrem verdichteten Gebieten rund um die Mega-Stations vermehrt entweder
unterirdisch (km-lange Shopping-Passagen), oder als „sky walk“ in der Luft.
Zeitlich begrenzt (Sonntags) werden den Fußgänger jedoch die Hauptstrassen der
Shopping-Bezirken zur Verfügung gestellt, welches die zweitrangige Position des
ebenerdigen Straßenraumes unterstreicht.
3) extrem dichter Stadtraum: hier wird die Schichtung, die vorhanden ist
(u. mit Fahrstühlen miteinander verbunden ist), bewusst ausgeschaltet, bzw.
nicht gezeigt. Im Stadtraum dominiert
die Horizontale (durch niedrige Raumhöhen u. der Ausblendung der
Überlagerungen). Man sieht nicht, was
über oder unter einem passiert u. soll sich ganz auf den eigenen Bereich
konzentrieren.
uchi (jp) innerhalb =
auf Familie, bzw. Gruppe bezogen, innen, Innenbereich
uchi
+ soto (jp) meint das Innere (Familie) und das
Äußere (außerhalb Familie) und ist von großer soziologischer und
psychologischer Bedeutung. Wenn man uchi
+soto in Raum umzusetzen versucht, und es im westlichen Sinne
interpretiert, dann ist alles, was außerhalb des privaten Wohnbereichs ist soto,
und Alles im privaten Wohnbereich wäre uchi. Wogegen die eigene Nachbarschaft auch „uchi“
ist, gegenüber dem Rest der Stdt (soto). Das heißt, die Straße kann außerhalb
des Plots (soto), aber innerhalb einer Nachbarschaft (uchi) sein. Aus diesem Grund haben die Japaner für ihre
Nachbarschaften ein großes Verantwortungsbewusstsein und erweitern ihren
Privatraum zur Straße hin mit Blumtöpfen, Bilder und Miniaturgärten.
wa (jp) traditonelle,
japanische Kultur. Die japanische
Gesellschaft hat zwei Gesichter: wa +
yo.
Das Erste (wa) ist die
traditonelle Kultur u. das Zweite (yo)
ist die fremde Kultur, die heute aus dem Westen kommt. ‘wa +
yo‘ werden im japanischen Alltag, in der Kleidung, im Essen u. in den
Wohnungen kombiniert u. vereinigt. ‘wa + yo‘ sind eines der Gründe für
Tokyos Flexibilität und Vielschichtigkeit, da die Stadt nicht auf bestimmte
Werte fixiert ist.
Wohlfahrtsgesellschaft
japanischen Stils (Nihon-gata fukushi shakai) das bis in die
80er Jahre propagandierte Ideal, das ein besonderes Verantwortungsbewusstsein
der Jüngeren für die Älteren postulierte.
Durch die Verschiebungen der Lebenssituationen entspricht dieses Ideal
immer weniger der Realität. Das jap.
Sozialsystem wird in Zukunft stärker von der Annahme ausgehen müssen, das die
Kinder ihre Eltern im Alter nicht mehr grundsätzlich im eigenen Haushalt
pflegen (Einführung der Pflegeversicherung 4/2000).
Yamanote (jp) Edo (Tokyo vor 1868) bestand aus zwei sehr unterschiedl. Stadtgebieten: Shitamachi u. Yamanote. Yamanote (‘hohe Stadt‘), etwas höher und auf der westl. Seite von Edo gelegen, wurde von der Samurai-Klasse bewohnt. In Yamanote, das 69 % der Gesamtfläche von Edo einnahm, gab es eine Dichte von 14.000 Menschen pro km2 u. (bedingt durch die natürliche Topographie Edos) eine organische Strassenführung. Shitamachi (‘niedrige Stadt‘) ist das Flachland an der Bucht von Tokyo, wo die normale Bevölkerung u. Händler wohnten.
yo (jp) 1) fremde
Kultur, die früher aus China, heute aus dem Westen kommt. Die japanische Gesellschaft hat zwei
Gesichter: wa + yo. Das Erste (wa) ist die
traditonelle u. das Andere (yo) ist die fremde Kultur. ‘wa +
yo‘ werden im japanischen Alltag, in der Kleidung, im Essen u. in den
Wohnungen kombiniert u. vereinigt. ‘wa + yo‘ sind eines der Gründe für
Tokyos Flexibilität und Vielschichtigkeit, da die Stadt nicht auf bestimmte
Werte fixiert ist. 2)
yang-Element: Männlich, positiv,
Himmel, Sonne, Bewegung, Tag, Höhe (Gegenteil v. yin / in)
yojohan (jp) 4 ½
Tatami-Zimmer. Standardeinheit für
Wohnraum in Japan und ein konstantes Element in der japanischen Tradition. Das yojohan
zeichnet sich durch seine vielfältigen Variationsmöglichkeiten aus. Es kann der Ort für eine Teezeremonie, ein
Esszimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer, oder alles in Einem sein. 4 ½ Tatami-Räume werden als minimaler
Wohnraum begriffen.
Zwischenraum Schnittstelle zwischen Innen u. Außenraum, die in Japan
stufenweise erfolgt. „Die Beziehung
architektonischer Körper untereinander bleibt als Eindruck oft unbestimmt und
findet nicht als Form, sondern als Anordnung oder Überlagerung statt. (...)
Überrascht hat mich die Entdeckung von ‘Zwischenraum‘ und es ging mir damit wie
mit einem Vixierbild: Wenn die versteckte Figur einmal gefunden ist, bleibt sie
bestimmend. Zwischenraum ist die
ephemere Konstante japanischer Architektur und vielleicht der gesamten Ästhetik
Japans: ob als Terrassen, die zum
Garten überleiten, ob als Bereiche zwischen Wänden, als transitorische Formen
der Wege und Schwellen. Wie in Japans
Sprache mißfällt Unmittelbarkeit auch in der Architektur dem Gefühl, und Funktionen
oder Fakten stoßen nie unvermittelt aufeinander: Zwischenräume verbinden, formlos, ohne Funktion und voll von
Möglichkeiten. Sie sind erlebbare
Übergänge. (...) Die Wohnhäuser der
jüngsten Generation japanischer Architekten sind purer Zwischenraum.“ (Rössler
„Minihäuser Japan“)
2DK-Grundriß Seit den 50er
Jahren in Japan häufig im Wohnungsbau (danchii) verwendeter Grundrißtyp, der
von der Wohnungsbaugesellschaft entwickelt wurde. Rationaler u. funktionaler Grundriß , der den Wohnraum von 40qm
optimal ausnutzt. Nach wenigen Jahren
ist er zum Standard-Grundriß v. fast des gesamten japanischen Wohnungsbaus
geworden, der sich seitdem mit zunehmender Größe der Wohnungen auf das bis
heute übliche „nLDK“ erweiterte,
wobei „n“ für die jeweilige Anzahl der Wohnräume, „L“ für living room und „DK“
für dining-kitchen steht.